Unter der Schirmherrschaft von Occident meets Orient e.V. in Zusammenarbeit mit akademie-forum-masonicum
Der Humanismus als soziales Ideal, das darauf abzielt, den Menschen die besten Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung zu bieten, scheint an Attraktivität verloren zu haben. Obwohl der Humanismus über Jahrhunderte die dominierende Paradigmatik war, scheint er heute unter dem Gewicht der konkreten Probleme der Gegenwart zu versinken. Religiös motivierter oder politisch ideologisch geprägter Terrorismus und Fanatismus, alte und neue geopolitische Konflikte, die wieder sichtbar geworden sind, sowie wirtschaftliche und ökologische Krisen… Die Gegenwart hat etwas Apokalyptisches an sich, und die Apokalypse kann weiterhin als eine Zeit des Nachdenkens betrachtet werden, aber nicht als eine Zeit des ruhigen Selbstentwickelns, für das der Humanismus wohl steht.
Ist die Zeit des Humanismus vorbei? Hängt dies von den Bedingungen der Möglichkeit (wie Freizeit, wirtschaftliche Sicherheit und Stabilität) ab, die in der Gegenwart schlichtweg nicht mehr vorhanden sind? Oder gibt es einen zeitlosen Inhalt des Humanismus, der auch dann Einfluss nehmen kann, wenn es keine konkreten Umstände für seine Verwirklichung gibt? Wie kann sich der Humanismus im 21. Jahrhundert entwickeln? Der Humanismus ist ein wichtiger Bestandteil der philosophischen und moralischen Weltanschauung, die im Laufe der Jahrhunderte die Suche nach Sinn und die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit vorangetrieben hat. Historisch beeinflusst durch Bewegungen der Renaissance (die sich intensiv mit der Selbstverwirklichung des Menschen befasste) und der Aufklärung (die den universellen Humanismus lehrte), hat dieses Ideal seine Spuren in der Geschichte hinterlassen. Heute stehen wir jedoch vor der Frage: War der Humanismus ein geistiges Paradies, aus dem wir tatsächlich bereits verstoßen wurden?
Für den öffentlichen Teil des Symposiums wurden folgende Referenten eingeladen:
Honorar-Professor Dr. Frieder Otto Wolf (Freie Universität Berlin, Humanistischer Verband Deutschlands) – habilitierter Philosoph, ehemaliger Präsident der Humanistischen Gesellschaft Deutschland und der Humanistischen Akademie Deutschland, Publizist (u.a. Mitredakteur des Buches „Humanismus: Grundbegriffe“, DeGruyter 2016). Als Intellektueller, Praktiker und Politiker bringt er viele praktische Perspektiven ein.
Professor Dr. Markus Tiedemann (Technische Universität Dresden) – Philosoph und Didaktiker, der dankbar für die Zeit ist, die er in einer Gesellschaft verbringen konnte, die von diesem Paradigma geprägt war. Dennoch steht er der Tatsache kritisch gegenüber, dass das Zeitalter des Humanismus möglicherweise historisch zu Ende ist und wir uns bereits in einer Gesellschaft des Postaufklärungszeitalters befinden.
Weitere Teilnehmer:
João Pestana Dias, portugiesischer Unternehmer, Veranstaltungsorganisator und öffentliche Persönlichkeit. Er ist der Präsident und Gründer von The Klub (seit Mai 2021, Cascais, Portugal), einem Business Club für Geschäftstreffen, Networking und exklusive Veranstaltungen. Seit Februar 1998 ist er Geschäftsführer von Fadus Special Events, einem Unternehmen, das sich auf die Organisation von Premium-Veranstaltungen, privaten Treffen und Geschäftsforen spezialisiert hat. Zudem ist er CEO von The Trade Connection und Portuguese Turkish Network (seit März 2015), wo er die Geschäftsbeziehungen zwischen Portugal und der Türkei fördert.
Mert Ünsal, türkischer Unternehmer und Politikwissenschaftler. Er ist seit 2009 Geschäftsführer und Präsident der Ulukartal Holding A.Ş. mit Sitz in Istanbul, Türkei. Mert Ünsal hat von September 2021 bis Juni 2023 seinen Master in Globaler Politik und Internationalen Beziehungen an der Bahçeşehir Universität erworben. Während seines Studiums vertiefte er seine Kenntnisse in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Forschung, strategische Planung und Datenanalyse.